LK Sport
Fragestellung:
Erläutere die unterschiedlichen Anforderungen an das Maximalkrafttraining des
– Kugelstoßers
– Hochspringers
– Handballers
und nenne jeweils geeignete Trainingsmethoden!
Kugelstoßen: Um die 7,25 kg-Kugel (Männer) möglichst weit stoßen zu können, benötigt der Sportler v.a.
1) eine maximale bzw. optimale Körpermasse
2) eine optimal ausgebildete Schnellkraft der leistungsbestimmenden Muskeln und
3) eine optimale sportartspezifische Technik
Zu 1) Die notwendige Körpermasse wird durch ein akzentuiertes Hypertrophietraining der leistungsbestimmenden Muskulatur erreicht. Für dieses spezielle Querschnittstraining benötigt der Sportler in der Vorbereitungsperiode mindestens 4 – 6 Wochen bei täglichem Training (Spitzensport).
Geeignete Methoden: konzentrische / exzentrische / isometrische oder intermediäre KTM.
Damit ein Hypertrophiereiz gegeben ist, muss eine Mindestbelastungszeit gewährleistet sein, beim Hanteltraining empfehlen sich mehrere Sätze/Serien von 8-12 Wiederholungen. Bei Belastungszeiten unter einer Sekunde ist eine Querschnittszunahme, selbst bei maximaler Intensität nicht bzw. kaum zu erreichen.
Zu 2) Auf der Grundlage eines optimal entwickelten Querschnitts, muss der Muskel in der Folge intramuskulär ausgereizt werden. Dies bedeutet, dass er eine zusätzliche Beschleunigungskraft entwickeln kann, indem möglichst viele Muskelfasern synchron (gleichzeitig) innerviert und damit zur Kontraktion gebracht werden.
Geeignete Methoden: Methode der maximalen Krafteinsätze, wobei sowohl mit maximalen Gewichten (konzentrische/exzentrische KTM) als auch mit Belastungen bei maximal schneller Ausführung (konzentrische/plyometrische KTM) gearbeitet wird.
Zu 3) Bei der Optimierung der sportartspezifischen Technik, handelt es sich um die Perfektionierung des Bewegungsablaufes, sei es der Drehstoß- bzw. der O’Brien-Technik, auf nun erhöhtem Kraftniveau. Das Zusammenspiel aller leistungsbestimmenden Muskeln wird innerhalb eines akzentuierten Techniktrainingsblocks (ca. 2 – 3 Wochen) optimiert.
Hochsprung: Im Gegensatz zum Kugelstoßer, der eine maximale Körpermasse zur Beschleunigung der Kugel benötigt, ist beim Hochspringer eine ausgeprägte Hypertrophie nicht erwünscht. Er muss relativ leicht sein, da er sein eigenes Körpergewicht in eine höchst mögliche Höhe beschleunigen muss. Entscheidend für den Hochspringer ist demnach seine Kraft pro kg Körpergewicht, er muss also im Gegensatz zum Kugelstoßer, der eine möglichst große absolute Kraft benötigt eine stark ausgeprägte relative Kraft besitzen. Der Hochspringer steigert folglich seine Maximalkraft – sie ist die Grundlage für ein Höchstmaß an Sprungkraft – vor allem mit Hilfe des intra- und intermuskulären Koordinationstrainings. Das Hypertrophietraining darf nur insoweit erfolgen, dass es eventuell vorliegende
Beschleunigung der Kugel benötigt, ist beim Hochspringer eine ausgeprägte Hypertrophie nicht
erwünscht. Er muss relativ leicht sein, da er sein eigenes Körpergewicht in eine höchst mögliche
Höhe beschleunigen muss. Entscheidend für den Hochspringer ist demnach seine Kraft pro kg
Körpergewicht, er muss also im Gegensatz zum Kugelstoßer, der eine möglichst große absolute
Kraft benötigt eine stark ausgeprägte relative Kraft besitzen. Der Hochspringer steigert folglich
seine Maximalkraft – sie ist die Grundlage für ein Höchstmaß an Sprungkraft – vor allem mit Hilfe
des intra- und intermuskulären Koordinationstrainings. Das Hypertrophietraining darf nur insoweit
erfolgen, dass es eventuell vorliegende Kraftdefizite ausgleicht und die Hochsprungleistung nicht negativ beeinflusst.
Geeignete Methoden für das intramuskuläre Koordinationstraining: v.a. plyometrische Trainingsformen, Hanteltraining bei maximal schneller Bewegungsausführung.
Intermuskuläres Koordinationstraining: Hochsprungspezifisches Techniktraining.
Handball: Der Handballer nimmt bezüglich des MKTs eine Mittelstellung zwischen Kugelstoßer und Hochspringer ein. Aufgrund seines sportartspezifischen Anforderungsprofils braucht er einen ausreichend entwickelten Muskelquerschnitt insbesondere für:
– Beschleunigungsphase bei kurzen Antritten und Tempogegenstößen
– Abrupte Richtungswechsel, Sprünge in Abwehr und Angriff, die jedoch im Vergleich zum Hochspringer nicht maximal, sondern nur situationsadäquat hoch sind
– Körperliches Durchsetzungsvermögen ( Kreisspieler internationalen Niveaus wiegen kaum unter 100 kg)
Das MKT des Handballers beinhaltet demnach sowohl ein optimales, d.h. ausreichendes Hypertrophietraining als auch ein intra- und intermuskuläres Koordinationstraining.
Geeignete Methoden: siehe oben.
Zusammenfassend lässt sich feststellen: Alle 3 Sportler verbessern ihre Maximalkraft, allerdings unter differenzierter Akzentuierung unterschiedlicher Komponenten.
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