LK Sport
Fragestellung:
Stellen Sie die Wirkungsweise des Erythropoietins (EPO) sowie mögliche Risiken und Gefahren bei EPO-Missbrauch dar! Gehen Sie auch auf die Problematik der Nachweisbarkeit ein!
Wirkungsweise: EPO ist ein Hormon, das normalerweise in der Niere gebildet wird und für die Steigerung des Blutvolumens und die Bildung von roten Blutkörperchen zuständig ist. Seit 1990 wird synthetisches EPO als Dopingmittel in den Ausdauersportarten verwendet.
Durch die Erhöhung der Sauerstofftransportkapazität verbessert es entscheidend die Ausdauerleistungsfähigkeit, da die Arbeitsmuskulatur vermehrt mit Sauerstoff versorgt werden kann.
Risiken und Gefahren: Es kann im Extremfall, insbesondere bei Hitzebedingungen und starken Schweißverlusten, zu einer ausgeprägten Bluteindickung (Hämatokrit > 60) mit erhöhter Thrombosegefahr führen und damit Embolien und Infarkte (Gefäßverstopfungen) im Bereich des Herzens, der Lunge und des Gehirns auslösen. Auch kann es im Einzelfall längerfristig zur Entwicklung von Bluthochdruck kommen. Im allgemeinen ist EPO jedoch ein sehr nebenwirkungsfreies Medikament, das normalerweise nur von Nierenkranken verwendet wird.
Problematik der Nachweisbarkeit: Da synthetisch hergestelltes EPO nicht vom körpereigenen Hormon unterschieden werden kann und im Handel stets neue Präparate auf den Markt kommen, ist der Nachweis bislang nicht oder nur begrenzt möglich. Als Indikator dient bislang der Hämatokrit (= prozentualer Anteil der festen Blutbestandteile, insbesondere der Erythrozyten), der normalerweise im Bereich von 42-45 liegt: Im Radsport ist der zulässige Grenzwert bei 50, beim Skilanglauf bei 53; eine Überschreitung dieses Wertes gilt als Doping-Nachweis. Diese Grenzwerte sind jedoch sehr umstritten, da der Hämatokrit im Einzelfall genetisch bedingt oder durch Höhentraining physiologisch erhöht sein kann. Desgleichen können starke Schweiß- bzw. Wasserverluste (z.B. bei extremen Hitzebedingungen oder bei Durchfall) zu einem erhöhten Hämatokrit führen. Weiterhin lässt sich ein erhöhter Hämatokrit kurzfristig durch Hyperhydrierung (übermäßige Wasseraufnahme) oder durch die Injektion von Kochsalzlösungen senken, was den indirekten EPO-Nachweis schwierig bzw. unmöglich macht.
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