LK Sport
Fragestellung:
Definieren Sie den Begriff der „muskulären Dysbalance“. Erläutern Sie mögliche Entstehungsmechanismen
sowie geeignete präventive Maßnahmen!
Unter muskulären Dysbalancen versteht man muskuläre Ungleichgewichte, die sich im Wesentlichen über zwei verschiedene Mechanismen erklären lassen:
1. Kraftbedingtes Ungleichgewicht durch einseitiges intensives Training einer Muskelgruppe unter Vernachlässigung einer ausreichenden Kräftigung der Antagonisten (Gegenspieler).
Beispiel: Beim Fußball wird durch intensives und umfangreiches Torschusstraining die Muskelgruppe der Hüftbeuger (v.a. m. rectus femoris, m. iliopsoas) ausgeprägt gekräftigt. Die Antagonisten (Hüftstrecker) werden dabei oftmals vernachlässigt. In der Folge kann dieses Kraftungleichgewicht das Verletzungsrisiko erhöhen.
Begründung: Beim Torschuss besteht die Aufgabe der antagonistischen Hüftstrecker (mm. ischiocrurales, m. glutaeus maximus) darin, die explosive Hüftbeugebewegung abzubremsen. Auf Grund ihrer Überforderung kann es zu Muskelzerrungen, -faserrissen o.Ä. kommen.
Weiterhin ist zu beachten: Eine akzentuierte Kraftzunahme führt längerfristig durch den ständig erhöhten Tonus zu einer Verkürzung der Leistungsmuskulatur, was ebenfalls eine erhöhte Verletzungsanfälligkeit bedingt.
Geeignete präventive Maßnahmen: Gezielte Kräftigung der Antagonisten und regelmäßige Dehnung insbesondere der hypertonen Leistungsmuskeln.
2. Fehlhaltungsbedingtes Ungleichgewicht durch Verkürzung bestimmter Muskelgruppen.
Beispiel: Durch stundenlanges Sitzen eines Büroangestellten werden sowohl die Hüftbeuger als auch die vordere Rumpfmuskulatur (z.B. der m. pectoralis maior) verkürzt, was längerfristig zu Haltungsschwächen bzw. -schäden führen kann.
Begründung: Die chronisch verkürzten Hüftbeuger bewirken eine Beckenkippung nach vorne mit nachfolgender Hyperlordosierung (übermäßige Hohlkreuzbildung) im Lendenwirbelsäulenbereich. Dadurch wird die statische Belastbarkeit der Wirbelsäule verschlechtert und es kann zu degenerativen Veränderungen im Bereich der Bandscheiben bzw. der kleinen Wirbelgelenke kommen.
Geeignete präventive Maßnahmen: Die verkürzten und durch Passivität geschwächten Hüftbeuger und vorderen Rumpfmuskeln sollten regelmäßig gekräftigt und gedehnt werden.
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