Die Grafik zeigt, dass der Laktatwert zu Beginn des Spiels steil ansteigt und seinen Maximalwert von etwa 14 mmol/l Blut in der 10. Minute erreicht. Im weiteren Verlauf sinkt der Laktatwert bis zur Halbzeitpause auf ca. 7 mmol/l ab.

Mögliche Erklärungen:

– Der initial hohe Anstieg des Laktats lässt sich darauf zurückführen, dass sich der Stoffwechsel
des Fußballers erst an die Anforderungen des Spiels anpassen muss. Unter Umständen hätte man dies durch ein effektiveres Aufwärmprogramm verhindern können.

Die maximale Aufwärmherzfrequenz von 140 Schlägen deutet darauf hin, dass die notwendige anaerobe Vorbelastung z.B. durch Sprints und intensive Steigerungsläufe etc. unzureichend ist. Daher ist das Herz- Kreislaufsystem nicht optimal vorbereitet. Der Spieler muss eine initial hohe Sauerstoffschuld verbunden mit einem hohen Laktatanstieg eingehen, der erst im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit auf spieltypische Werte von 6-8 mmol/l Blut absinkt.

– Ein u.U. fulminanter Spielbeginn mit häufigen Pressingsituationen kann zu einem sehr hohen Laktatanstieg führen (erste 10 Minuten).

In der zweiten Halbzeit steigen die Laktatwerte kontinuierlich an, bis sie etwa in der 70. Spielminute ihren Maximalwert von ca. 13 mmol/l erreichen. Anschließend fallen Sie bis zum Ende des Spiels auf Werte um 8 mmol/l ab.

Mögliche Erklärung:

Obwohl die physischen Belastungen nach dem Laktatgipfel offensichtlich abnehmen (Abfall der Laktatwerte) bleibt die psychische Belastung weiterhin auf sehr hohem Niveau. Das Spiel könnte beispielsweise auf der Kippe stehen. Die weiterhin hohen Herzfrequenzen können u.a. auch dadurch
erklärt werden, dass durch die zunehmend stärkere Ermüdung die Stresshormonspiegel (v.a. Adrenalin) ansteigen (Adrenalin wirkt herzfrequenzsteigernd).